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Die fortschreitende Energiewende rückt Batteriespeicher immer mehr ins Blickfeld. Hierfür sind verschiedene Trends ursächlich:

  • Elektrifizierung der Verkehrsmittel
  • Zunehmende Nutzung erneuerbarer Energien
  • Lithium-Ionen-Batterien (LIBs) werden preisgünstiger und leistungsfähiger
  • Ertüchtigung der (Verteil-)Netze/ Entwicklung hin zu Smart Grids
  • Regulierung
    • EU-weites Verbot des Verkaufs von Verbrennungsmotoren in Fahrzeugen ab 2035
    • EU-Vorgaben für die Verwertung von Batterien nach Ablauf des Lebenszyklus

Um der steigenden Nachfrage nach Batterien und Batterie-Energiespeichersystemen gerecht zu werden, spielt die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft eine erhebliche Rolle. Dabei geht es nicht nur um Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit, sondern auch um die Gefahr mangelnder Verfügbarkeit elementarer Rohstoffe, vor allem Lithium.

Wenn man sich die Automobilhersteller genauer ansieht, findet man OEMs die damit begonnen haben, selbst Batterien für ihre Fahrzeuge herzustellen; andere betreiben Kooperationen mit Batterieherstellern. Weitere Batteriehersteller siedeln sich in Deutschland an. Offensichtlich möchten die Fahrzeughersteller möglichst direkten Zugriff auf diese wesentliche Komponente der Elektromobilität haben.

Nach Ablauf der ersten Nutzungsphase (nach acht bis zehn Jahren, künftig vielleicht noch länger) ist der Hersteller zur Rücknahme der Batterie verpflichtet. Dann würde bei ressourcenschonender Herangehensweise das sogenannte Second Life der Batterie beginnen. Häufig haben die Batterien nach Ableistung ihres Dienstes im Fahrzeug noch eine Speicherkapazität von 80%. Wiederverwendung, Wiederaufbereitung – beides abhängig vom Zustand der Batterie (State of Health – SoH) – sind neben dem Recycling, also der Zerlegung in einzelne Komponenten bzw. Rohstoffe und Wiederverwertung selbiger, das immer am Ende der Lebensdauer erfolgt, mögliche Ausgestaltungen für diesen Lebensabschnitt:

  • Glättung von Lastspitzen bei Großverbrauchern durch größere, zusammengeschaltete Einheiten.
  • Nutzung von Aggregaten – auch nagelneuer – als Anbieter von Regelenergie.
  • Nutzung als Pufferspeicher.

Als potenzielle Partner der Automobilindustrie kommen hier einerseits Energieversorger, andererseits Unternehmen, die sich entlang der Wertschöpfungskette der Batterien angesiedelt haben in Frage.

Aus Sicht der Energieversorger bieten Batteriespeicher ergänzend bzw. konkretisierend zu Vorgenanntem folgende Vorteile:

  • Stabilisierung des Netzes und verbesserte Versorgungsqualität ungeachtet der Stromquelle
  • Reduzierung von Preisschwankungen, Dämpfung von Strompreisen während Spitzenlast und Befähigung der Verbraucher zur Anpassung ihres Stromverbrauchs an verschiedene Preis- und Bedarfssituationen
  • Unterstützung der Expansion von Elektroautos, verbunden mit der Möglichkeit deren Speicher zur Netzstabilisierung einzusetzen sowie von Smart-Home-Anwendungen

Es gibt hier schon Kooperationen, unter anderem:

Die dynamische Entwicklung dieses Marktes spiegelt sich (auch) in der Vielzahl neu entstehender Unternehmen wider:

Auch wenn die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten ehemaliger Fahrzeugbatterien in der Breite vielleicht erst in ein paar Jahren ein industriell verwertbares, und damit rentables Volumen erreichen, werden heute schon die Weichen gestellt. Jetzt werden u.a. bei den vorstehend genannten Projekten wertvolle Erfahrungen gesammelt, die dann, wenn der Markthochlauf richtig durchschlägt, einen Wettbewerbsvorteil darstellen.

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