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Was tun, wenn Erträge fallen, Liquidität knapp wird und bestehende Kapitalgeber nein sagen?

In Krisen wie COVID-19 ist zunächst die Sicherstellung der Liquidität des Unternehmens durch die Ausnutzung aller Hilfsprogramme und durch Förder- und Bürgschaftskredite erste Priorität. Fallende Erträge und Cash-Flows sowie eine schwache Liquidität erfordern aber darüber hinaus eine schnelle operative und finanzielle Restrukturierung, um das Unternehmen langfristig wetterfest zu machen.

Während die Basis einer Restrukturierung natürlich immer ein solides operatives Restrukturierungskonzept ist, muss mit ebenso hoher Priorität die bestehenden Kapitalstruktur an die Zahlungsflüsse der Zukunft (Cash-Flows) angepasst werden. Refinanzierungen/Umschuldungen und der Verkauf von nicht-strategischen oder nicht-betriebsnotwendigen Assets sind dabei häufig wesentliche Elemente.

Blockade auflösen mit klarem Konzept zur Restrukturierung

Obwohl ein häufig ein gutes operatives Konzept vorliegt, rutschen leider viele Unternehmen trotz guter Ansätze in die Insolvenz da sie den Stakeholdern nicht (oder nicht schnell genug) erklären können, was das Konzept für sie finanziell bedeutet und wie ihr spezifischer Anteil nach dessen Umsetzung aussehen wird.

In komplexeren Fällen ist ein finanzielles Restrukturierungskonzept mit verschiedenen Finanzierungsinstrumenten und Kapitalgebern erforderlich. Das Konzept verdeutlicht allen Stakeholdern die Konsequenzen der Restrukturierung für die eigenen Werte und die damit verbundenen Chancen und Risiken. Nur wenn dies professionell geschieht, d.h. jeder Stakeholder seine Optionen und Perspektiven kennt, kann ein Konsens gefunden werden.

Die Kapitalstruktur muss bestmöglich an die neuen Cash-Flow Verläufe in der Krise angepasst werden. Dadurch kann eine Insolvenz vermieden, Werte erhalten und der Unternehmenserfolg abgesichert werden.

Capitalmind Investec Fallbeispiel Wohnbau Mainz

Klares Restrukturierungskonzept, Refinanzierung über syndizierten Kredit, Entschuldung über Verkauf von Teilunternehmen

Die Wohnimmobiliengesellschaft der Stadt Mainz war aufgrund ineffizienter operativer Strukturen, Ausflügen in die riskante Projektentwicklung und einer kaum mehr handhabbaren Komplexität in der Finanzierung in eine Ertrags- und Liquiditätskrise mit existenzbedrohlichen Ausmaßen geraten. Uns wurde das Mandat erteilt, ein Konzept für die finanzielle Restrukturierung von ca. € 800 Mio. Finanzschulden zu entwickeln und umzusetzen.

Stillhaltevereinbarung und Restrukturierungsvereinbarung verhandelt

Innerhalb weniger Wochen erarbeiteten wir mit dem CRO und den operativen Restrukturierungsberatern ein tragfähiges Restrukturierungskonzept für die Gesellschafterversammlung und den Gläubigerausschuss. Das Konzept detaillierte und verdeutlichte die Rating- und Unternehmenswertkonsequenzen aller strukturellen und operativen Maßnahmen sowie der von uns vorgeschlagenen Beteiligungsverkäufe für die einzelnen Stakeholder.

Auf dieser Basis konnte zunächst eine Stillhaltevereinbarung mit den Kreditgebern abgeschlossen und danach ein IDW S6 Gutachten von PWC erstellt werden, auf dessen Basis wir mit allen Parteien eine Restrukturierungsvereinbarung verhandeln konnten.

Umbau und Refinanzierung in Syndizierten Kredit für Wohnbau

Die vereinbarten Umsatz – und Kostensenkungsmaßnahmen wurden umgesetzt und damit die Verschuldungskapazität und Kapitaldienstfähigkeit der Wohnbau Mainz verbessert.

Das Unternehmen wurde gezielt in ein stabiles Wohnbauunternehmen mit einem belastbaren Rating und in ein eher riskantes Projektentwicklungsunternehmen aufgespalten. Nicht strategische Immobilienportfolios wurden verkauft. Mit den Erlösen konnten die Schulden reduziert und über 80 bilaterale und querbesicherte Kreditverhältnisse neu verhandelt und in einem Konsortialkredit gebündelt werden.

Solide aufgestellt nach erfolgreicher finanzieller Restrukturierung

Heute ist Wohnbau Mainz wieder ein solides aufgestelltes Unternehmen mit einer stabilen und nachhaltigen Finanzierungstruktur. Der Unternehmenswert konnte für die Gesellschafter und Gläubiger erhalten werden. Eine Insolvenz und damit eine massive Wertvernichtung wurde vermieden.

Capitalmind Investec hat über 60 finanzielle Restrukturierungen erfolgreich begleitet

Capitalmind Investec, (vormals EquityGate Advisors), begleitet seine Kunden seit über 15 Jahren in solchen komplexen Refinanzierungen und Restrukturierungen. Wir kennen die Ziele aller Stakeholder gut, da wir für Unternehmen und ihre Gesellschafter als auch für Banken und andere Gläubiger Fälle erfolgreich gelöst haben. In über 90% der Fälle, auf welcher Seite auch immer, konnten wir zwischen diesen Gruppen einen Konsens über die erforderlichen Umstrukturierungsmaßnahmen erzielen.

Kernkompetenzen, Unternehmensbewertung, Rating, Finanzmodellierung, Kapitalbeschaffung und M&A

Zu unseren Kernkompetenzen gehören die „investorengängige“ Finanzmodellierung, Ratinganalyse und Unternehmensbewertung sowie die Erstellung interner Gremiendokumente für Banken/-Gläubigerpools und Gesellschafter/-Aufsichtsgremien. Wir entwickeln eine schlüssige Debt- und Equitystory für bestehende Gläubiger und neue Fremd- und Eigenkapitalinvestoren.

Beim Verkauf von Tochterunternehmen und nicht-strategischen Unternehmensbereichen unterstützen wir Sie über unsere globalen Sektor Teams.

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